Spenden für die Kitzrettung
Kreisjägerschaft Paderborn e.V. | Danziger Str. 68 | 33154 Salzkotten
Sparkasse Paderborn-Detmold
IBAN: DE81 4765 0130 0001 0810 09
Bitte im Verwendungstext:
Hegering Büren / Kitzrettung
Leistungen
Früher
Schon in der frühen Jagdliteratur des
19. Jahrhunderts wird auf die deutlichen Verluste von brütenden Rebhühnern und Fasanen bei der Heu- und Getreidemahd
hingewiesen – verursacht durch den Einsatz
von Sichel und Sense.
Heute sind auf unserem Grünland
Großflächenmähwerke mit Geschwindigkeiten bis zu 15 km/h und Arbeitsbreiten bis zu elf Metern
unterwegs. Rehkitze und Junghasen und viele am Boden brütende Vogelarten erleiden dadurch alljährlich erhebliche Verluste. Der Lebensraum Grünland wird
mehr und mehr zu einer tödlichen Falle.
Tierschutz
Während der Tod und die Verstümmelung von Rehkitzen ein dringendes Tierschutzproblem ist, sind die Gelegeverluste bei unseren Wiesenvögeln darüber hinaus ein enormes Artenschutzproblem.
Der Erhalt von Kiebitz, Großem Brachvogel oder Wachtelkönig in unseren Grünlandregionen ist ganz wesentlich mit der Frage verbunden, ob es uns gelingen wird, den Mähtod einzudämmen.
Rechtsgrundlage
Das Tierschutzgesetz war in den vergangenen Jahren immer wieder Rechtsgrundlage bei Urteilen gegen Landwirte, die bei der Grünlandmahd Rehkitze getötet hatten.
Denn wer die Tötung bzw. die Verletzung
von Wildtieren durch die Grünlandmahd
für möglich hält und gleichzeitig keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergreift, nimmt den Mähtod billigend in Kauf und macht sich damit strafbar.
Warum der Jagdpächter anwesend seinen muss:
§ 292 StGB Jagdwilderei: Wer unter Verletzung fremden Jagdrechts oder Jagdausübungsrechts 1. dem Wild nachstellt … oder 2. eine Sache, die dem Jagdrecht unterliegt, beschädigt oder zerstört, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
STOPPT DEN MÄHTOD
Die erfolgversprechendste Maßnahme zur Vermeidung des Mähtods von Wildtieren ist eine möglichst späte erste Mahd.
Ein erster Schnitt ab dem 15. Juni, oder besser ab dem 1. Juli, gewährleistet am ehesten das Überleben von Bodenbrütern, Rehkitzen und Junghasen.
Allerdings ist die Futterqualität bei einem späteren Mahdtermin deutlich schlechter als bei einem frühen ersten Schnitt.
Um Ertragseinbußen bei einer wildtierschonenden Mahd auszugleichen, wurden im Rahmen der Agrarpolitik der EuropäischenUnion Agrarumweltmaßnahmen eingeführt.
Mit diesem Instrument können Landwirte honoriert werden, wenn sie den ersten Schnitt später im Jahr durchführen
und das Grünland nicht so oft mähen. Ein
größerer Abstand zwischen erstem und zweitem Mahdtermin erhöht die Chancen für ein Zweitgelege bei Bodenbrütern.
Die wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Einsatz gegen den Mähtod ist ein „guter Draht“ zwischen dem Bewirtschafter der Grünlandflächen,
dem Jäger und anderen Naturschützern. Dies gilt umso mehr, wenn im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Mahdtermin unterschiedliche Rettungsmethoden
für Wildtiere ergriffen werden sollen.
Für die Wildtiere ist es dabei überlebenswichtig, dass der Bewirtschafter den Termin der Mahd so früh wie irgend möglich bekannt gibt.
MAHDRICHTUNG &
STAFFELMAHD
Wird eine Wiese wie üblich vom Rand her in das Innere gemäht, haben viele Wildtiere keine Chance zur Flucht. Sie werden von außen nach innen getrieben und ihr Rückzugsraum wird immer kleiner, bis
er zum Schluss ganz verschwindet. Eine einfache Änderung der Mähweise hilft, Wildtierverluste zu vermeiden: Werden die Flächen von innen nach außen gemäht, können sich aufgescheuchte Wildtiere
in Nachbarflächen und Randstrukturen in Sicherheit bringen. In Nordrhein-Westfalen ist es mittlerweile bei der Mahd auf Grünlandflächen ab einem Hektar
sogar verboten, von außen nach innen zu mähen.
Bei besonders großen Parzellen ist eine Mosaikoder Staffelmahd mit einem zeitlichen Abstand von möglichst zwei bis drei Wochen sinnvoll. Durch den
Wechsel aus gemähten und ungemähten Flächen bleibt für die Wildtiere immer ein Rückzugsraum erhalten, den sie bis zum Wiederaufwuchs der gemähten
Bereiche als Versteck nutzen können.
MÄHTECHNIK &
SCHNITTHÖHE
Das Ausmaß der Wildtierverluste bei der Mahd hängt auch von der Mähtechnik ab. Bei Rotationsmähwerken wie Kreisel- oder Scheibenmähwerk sind infolge der hohen Geschwindigkeit und Sogwirkung
etwa doppelt so viele Tiere betroffen wie bei Balkenmähern, die das Gras mit scharfen Klingen abschneiden.
Wenn die Rotationsmähwerke mit einem Aufbereiter kombiniert sind, die das Mähgut knicken, um den anschließenden Trocknungsprozess zu beschleunigen,
erhöhen sich die Wildtierverluste auf bis zu
70 %. Für den Natur- und Tierschutz werden daher moderne Doppelmessermähwerke empfohlen, die heute relativ hohe Flächenleistungen erreichen. Zudem
sollte auf einen Aufbereiter verzichtet werden.
Neben der Wahl einer wildtierschonenden Mähtechnik kommt auch der Schnitthöhe eine wichtige Bedeutung zu. Vor allem bodennah lebende Insekten, Kleinsäuger und Amphibien profitieren von einem hohen Schnitt. Empfohlen wird eine Schnitthöhe
von 10 bis 15 Zentimetern.
Die Suche mit Drohnen.
Mithilfe von Multikoptern (Drohnen) und einer daran montierten Wärmebildkamera lassen sich Rehkitze mittlerweile sehr effektiv retten. Die zu mähenden Flächen werden dafür im Rahmen einer zuvor festgelegten Mission per Autopilot systematisch abgesucht. Wärmequellen, vor allem von Rehkitzen, werden auf einem Monitor angezeigt. Anschließend wird ein Helfer entweder sofort bis zur Fundstelle
gelotst oder die Wärmequelle wird zunächst auf der digitalen Karte markiert und anschließend aufgesucht.
Mehr Bilder findet Ihr in unserer Galerie
Schaut gern mal vorbei.
Kosten für die Leistungen
Unsere Helfer und Piloten arbeiten ehrenamtlich, allerdings entstehen auch eine Menge kosten für Sprit, Material, Drohne und Verpflegung. Daher bitten wir alle Landwirte um eine Spende für unseren Hegering der diese tolle Leistung anbietet. Die Anrückpauschale beträgt 50€ pro Einsatz.